Intranasale Medikamentenapplikation mit dem MAD300 – Zerstäuber
Wir möchten Sie heute über Neuigkeiten aus der Notfallversorgung informieren und Ihnen die Möglichkeit geben, Ihr Equipment an die neuen Erkenntnisse anzupassen. Wenn Sie Kunde bei uns sind, haben Sie bereits eine E-Mail zur unkomplizierten Anpassung von uns erhalten.
Der Nasalzerstäuber MAD300 ermöglicht die intranasale Medikamentenapplikation über die Nasenschleimhaut. Die Medikamente gelangen ohne First-Pass-Effekt rasch in den Blutkreislauf. Das Applikationsrisiko ist dabei im Vergleich zu einer intravenösen Medikamentengabe deutlich verringert: es gibt kein Kontaminationsrisiko, es ist kein spezialisiertes Training notwendig und das Verabreichen ist vollkommen schmerzfrei. So ist die intranasale Medikamentengabe auch im Notfall eine sichere und effektive Methode der Medikamentenapplikation.
Indikationen im Notfall und Midazolam
Die intranasale Medikamentengabe kann vor allem bei epileptischen Anfällen, aber auch akuten Schmerzen (VAS ≥ 7), Traumata und Verbrennungen und zur Sedierung und Anxiolyse eingesetzt werden. Laut der AWMF* ist bei einem Status epilepticus jeglicher Ursache die Gabe von Midazolam intranasal oder bukkal, alternativ Diazepam rektal empfohlen, wenn eine i.v. Gabe nicht möglich ist. Da es bei krampfenden Patienten durchaus schwierig sein kann, einen intravenösen Zugang zu legen, ist die intranasale Midazolam-Gabe also absolut eine Alternative zur intravenösen Gabe eines Benzodiazepins. Dies bestätigte auch die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften Notärzte Deutschlands (BAND)* in einem Statement zum Off-Label-Use von Midazolam intranasal.
Vorgehensweise und Applikation
Midazolam in geeigneter Dosis auf eine 2ml Spritze aufziehen MAD („mucosal atomization device“) aufsetzen Kleine Volumina Midazolam (0,5 – 1ml pro Nasenloch) verabreichen (immer auf beide Nasenlöcher verteilen! Durch die größere Resorptionsfläche erreichen Sie einen schnelleren Wirkeintritt!) Wie bei jeder Medikamentenapplikation ist die geeignete Form des Monitorings / Krankenbeobachtung durch den Arzt festzulegen! Nebenwirkungen und Komplikationen (Atemdepression, Bradykardie, Herzstillstand, Blutdruckabfall, Apnoe, Dyspnoe und Laryngospasmus), die notfalls beherrscht werden müssen, unterscheiden sich nicht von denen bei Nutzung anderer Applikationswege.